Für die Stadt Forst an der Neiße hatte die LAG (Lokalbahn-Aktiengesellschaft München) im Jahre 1893 eine schmalspurige Industriebahn in Dienst gestellt. Der Betrieb wurde zunächst mit 6 Kastendampflokomotiven und etwa 100 Rollböcken bewältigt. Dazu kamen einige wenige offene und geschlossene Güterwagen. Personenbeförderung war nie vorgesehen. Das umfangreiches Netz, das ausschließlich im Straßenbereich verlief, war bereits 1914 auf eine Streckenlänge von etwa 24 km angewachsen. Über 113 Weichen und einem kleinsten Bogenhalbmesser von 15 m, wurden etwa 80 Fabrikhöfe mit 261 Einzelfirmen bedient. 1920 übernahm die Stadt Forst den Betrieb und stellte 3 weitere Lokomotiven, sowie weitere Rollböcke in Dienst. Bis zur Betriebseinstellung im Jahre 1965 waren immer noch rund 60 Betriebe an das Netz der Stadtbahn angeschlossen und ein Großteil der Lokomotiven im Einsatz.
Die 6 Kastendampflokomotiven (auch Tramway-Lokomotiven genannt) Nr. 32 bis 37, mit einer Spurweite von 1000 mm lieferte im Jahre 1893 die Firma Kraus in München. Ähnliche, nahezu baugleiche Lokomotiven waren in ganz Europa im Einsatz. Charakteristisch für die kleinen Lokomotiven waren die zum Schutz angebrachten Abdeckungen des Fahrwerks und der Steuerung. In den 1950-er Jahren erhielten die Lokomotiven neue Stirnscheinwerfer, die in die Pufferbohlen eingebaut wurden.
Die Lokomotive Nr. 36 ist erhalten geblieben und wurde, äußerlich restauriert, im Verkehrsmuseum Dresden aufbewahrt. Seit einigen Jahren ist die „schwarze Jule“, wie die Lokomotive im Volksmund genannt wurde, der Stadt Forst als Leihgabe zur Verfügung gestellt, um später, in einem Museum zur Industrie- und Textilgeschichte, der Forster Stadtbahn ein Denkmal zu setzen.
Die N-tram-Modelle der Forster Stadtbahn werden, wie gewohnt, hochdetailliert aus feinsten Messing und Neusilberteilen und in Handarbeit gefertigt. Der Antrieb erfolgt durch einen Glockenankermotor, Für eine optimale Stromabnahme sorgt eine Pendelachse, die kleine Gleisunebenheiten sicher ausgleicht. Die Lokomotiven werden, wie in Spur Nm üblich, mit Micro-Trains-Kupplungen ausgerüstet. Um das sichere Kuppeln mit unseren Rollböcken zu gewährleisten, wird den Modellen eine spezielle, neu konstruierte Kupplungsstange beigelegt.